Ich wuchs in einer ostdeutschen Garnisonsstadt auf. Die bedrohliche Kulisse bewachter Backsteinkasernen war mir verhasst. Als ich 1996 nach Brandenburg an der Havel kam, war mir also „Klein Moskau“ unangenehm vertraut. Doch entpuppte sich das Viertel schnell als Gegenteil von dem, was ich damit verband. Dort, wo gestern gedrillt und gedient wurde, wuchs nun wie Löwenzahn im Asphalt die Fachhochschule Brandenburg. Kann es ein großartigeres Symbol für eine friedliche Revolution geben? 30 Jahre sind seit der FHB-Gründung vergangen. Eine Erfolgsgeschichte, die mich stolz macht und der ich wünsche, dass sie länger fortgeschrieben wird und prägender für die Stadt und die Menschen ist, als es der ursprüngliche Zweck des Quartiers je war.