Anwendungsorientiert – problemlösend – transdisziplinär: Forschen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

Promotions- und Forschungskolloquium der vier brandenburgischen Fachhochschulen.

Durch ihr anwendungsbezogenes Profil ist Forschung an Fachhochschulen eng mit der außerhochschulischen Praxis verbunden. Regionalbezug, gesellschaftsrelevante Lösungsmöglichkeiten sowie Wissens- und Technologietransfer stehen hier zumeist im besonderen Fokus. Das gemeinsame Promotions- und Forschungskolloquium der vier Fachhochschulen in Brandenburg möchte diesen anwendungs- und transferorientierten Ansatz als Markenzeichen nutzen und die Promovierenden sowie forschende und lehrende Mitarbeitende der Fachhochschulen zu einem wissenschaftlichen Austausch zu Forschungsmodi und -methoden in inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten einladen. Dabei stellen Professor:innen und Promovierende gemeinsam  ihre Erfahrungen mit verschiedenen partizipativen Forschungsansätzen und -methoden in aktuell laufenden Forschungs- und Promotionsprojekten vor. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit, die vorgestellten Ansätze und Methoden disziplinübergreifend zu diskutieren und sich gegenseitig Impulse zu geben.

Das Kolloquium richtet sich an alle interessierten Promovierenden, Postdocs und Professor:innen. Es startet im Sommersemester 2025 und wird als regelmäßige Veranstaltung im Wintersemester 2025/26 weitergeführt werden. Die Veranstaltungen finden ca. alle vier Wochen online statt.

Das Programm für das Sommersemester 2025 (donnerstags, 13:00 - 14:30 Uhr):

10. April 2025
„Rahmenbedingungen für die Promotion in einem Forschungsprojekt am Beispiel: TDR4HAW. Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften – Status quo und Potenziale eines schlafenden Riesen“

Prof. Dr. Antje Michel / Dr. Gabriela Michelini (FH Potsdam), Prof. Dr. Benjamin Nölting / Laura Awad (HNE Eberswalde)

Mod.: Dr. Cornelia Kühn (InNoWest, FHP)

Das Konsortialprojekt TDR4HAW (FHP, HNEE, CHE; 09/2024–08/2027) untersucht systematisch, wie transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) umgesetzt wird, welche institutionelle Verankerung sie hat und welches Potenzial sie für die Weiterentwicklung des deutschen Forschungs- und Hochschulsystems birgt. Aus der Perspektive der Wissenschafts- und Hochschulforschung analysiert das Projekt, wie sich ein transdisziplinärer Forschungsmodus an HAW vollzieht und welche Maßnahmen zu dessen Professionalisierung beitragen können.

TDR4HAW wird im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ gefördert und sieht ausdrücklich die Qualifikation von Wissenschaftler*innen im Rahmen einer Promotion oder in ihrer Postdoc-Phase vor. Der Vortrag stellt die zentralen Forschungsfragen sowie das Mixed-Methods-Design des Projekts vor und beleuchtet die Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen für die wissenschaftliche Weiterqualifikation der Projektmitarbeiterinnen.

Weitere Informationen zum Projekt: https://tdr4haw.fh-potsdam.de/

08. Mai 2025
Transdisziplinäre Forschung zum Aufbau neuer Wertschöpfungsketten und Vermarktungswege von Qualitäts(Rind-)Fleisch: WertWeideVerbund (2021–2023) & CC4RegioFleisch (2023–2025)

Josephine Lauterbach (Doktorandin, HNE Eberswalde)

Mod.: Dr. Jarne Jargow (HNEE)

Die Projekte WertWeideVerbund und CC4RegioFleisch erforschen in einem transdisziplinären Ansatz neue Wege der (Bio-)Fleischvermarktung. Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, landwirtschaftlichen Betrieben, fleischverarbeitenden Unternehmen, Handel und Gemeinschaftsverpflegung wurden praxisnahe Lösungen entwickelt und erprobt. Beide Projekte wurden durch wissenschaftliche Begleitforschung evaluiert. Interviews mit allen beteiligten Akteuren der Wertschöpfungskette ermöglichten die Identifikation zentraler Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für die erprobten Vermarktungsansätze. Zusätzlich zeigen sich in beiden Projekten sowohl Potentiale als auch Herausforderungen der transdisziplinären Zusammenarbeit.

05. Juni 2025
„Quelloffene Large Language Models (LLM) in der Anwendung. Fine-Tuning, Prompt Engineering oder Retrieval Augmented Generation (RAG): Welche Optimierung bringt den größten Mehrwert?“

Prof. Dr. Florian Marquardt / Rico Herlt (TH Brandenburg)

Mod.: Dr. Kathleen Schumann (THB)

Seit OpenAI im Jahre 2022 mit GPT-3 der Welt den Kopf verdreht hat, sind Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz in aller Munde. Jeder Hersteller wirbt mit KI-gestützter Software, bei der allerdings hochsensible und schützenswerte Daten ins Ausland übertragen werden. Wer keine Daten preisgeben möchte, hat mit den sich ebenfalls explosionsartig vermehrenden, quelloffenen LLMs die Möglichkeit, seine eigene private KI-Landschaft bereitzustellen.

Im Rahmen dieser Arbeit sollen verschiedene Verfahren zur Optimierung der domänenspezifischen Antwortgenerierung von eigenständig betriebenen Open Source Sprachmodellen untersucht werden mit dem Ziel, branchenspezifisches Fachwissen und deren Fachsprache anhand unterschiedlicher Verfahren anzueignen. Die drei gängigsten Optimierungsmöglichkeiten sind Feinabstimmung (Fine-Tuning), Prompt Engineering und Retrieval Augmented Generation (RAG). Das Ergebnis soll in einer Rangliste Aufwand und Nutzen verschiedener Optimierungsverfahren darstellen.

03. Juli 2025
„Partizipative Mobilitätsforschung im NUDAFA-Reallabor - interkommunal, transdisziplinär, innovativ“

Prof. Dr. Christian Rudolph (TH Wildau)

Mod.: Dr. Carsten Hille (TH Wildau)

In diesem Beitrag wird das vom BMBF geförderte Forschungsverbundprojekt NUDAFA-Reallabor für interkommunale Radverkehrsförderung vorgestellt. Es werden die Herausforderungen der kommunalen Radverkehrsplanung, der Einbezug von Schulkindern in Forschung zum schulischen Mobilitätsmanagement und die Chance der transdisziplinären Forschung im regionalen Kontext dargestellt.

Weitere Informationen zum Projekt: www.nudafa.de

 

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Online-Raum für alle Termine: https://fh-potsdam.zoom-x.de/j/62480658861?pwd=JcHA5CzRv4pJJZnCY3UyVpL0Npgbva.1

Das Organisationsteam und Ansprechpartner:innen:

Dr. Carsten Hille, TH Wildau
Dr. Jarne Jargow, HNE Eberswalde
Dr. Cornelia Kühn, InNoWest
Dr. Sylvia Schmid, FH Potsdam
Dr. Kathleen Schumann, TH Brandenburg

Bei Fragen, Hinweisen und Anregungen wenden Sie sich gern an: promotion(at)innowest-brandenburg.de

 

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