Forschungsdatenmanagement gewinnt im wissenschaftlichen Alltag immer mehr an Bedeutung – und das zu Recht. „Ein funktionierendes Forschungsdatenmanagement ist aus fünf Gründen unverzichtbar für die Wissenschaft“, betont Prof. Dr. Sören Hirsch, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, die Bedeutung eines systematischen Umgangs mit Forschungsdaten: „Erstens wird dadurch die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Studien ermöglicht. Zweitens sind Forschungsdaten wertvolle Ressourcen, die langfristig erhalten werden sollten. Drittens können gut verwaltete Forschungsdaten von anderen Wissenschaftler:innen wiederverwendet werden, um neue Erkenntnisse zu generieren. Viertens fördert es die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Und fünftens hilft es bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Richtli-nien guter wissenschaftlicher Praxis.“
Das Verbundprojekt „IN-FDM-BB“
Nachvollziehbarkeit und Nachnutzung von Forschungsdaten sind jedoch nur dann gegeben, wenn sie entsprechend aufbereitet und aufbewahrt werden. Hierfür müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden, etwa die Qualifikation von Forschenden und Beratenden sowie die Bereitstellung von Tools zur nachvollziehbaren Dokumentation und IT-Diensten zur Langzeitarchivierung. Hier setzt das Verbundprojekt „IN-FDM-BB“ an, das ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement an den brandenburgischen Hochschulen aufbauen und institutionalisieren möchte.
Am Projekt beteiligt sind – neben der Technischen Hochschule Brandenburg – die nachfolgend aufgeführten Hochschulen:
• Brandenburgisch Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU)
• Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (EUV)
• Fachhochschule Potsdam (FHP)
• Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (FB)
• Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
• Technische Hochschule Wildau (THW)
• Universität Potsdam (UP)
„Durch das hochschulübergreifende Vorhaben werden Schnittstellen entwickelt und Erfahrungen der brandenburgischen Hochschulen ausgetauscht sowie gemeinsame Standards entwickelt“, so Vizepräsident Sören Hirsch, der das Projekt als wichtige Grundlage für die gegenwärtigen Entwicklungen in der Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeit ansieht. „Das Ziel von ‚IN-FDM-BB‘, nämlich ein effektives Forschungsdatenmanagement aufzubauen, trägt dazu bei, die Qualität, Nachvollziehbarkeit, Nachhaltigkeit und Kollaboration in der Wissenschaft zu verbessern. Es unterstützt die Entwicklung neuer Erkenntnisse, fördert die Innovation und stärkt das Vertrauen in die wissenschaftliche Forschung der Technischen Hochschule Brandenburg.“
Bis zum Projektende im Herbst 2025 sollen an allen beteiligten Hochschulen in Brandenburg lokale Kompetenzen aufgebaut, FDM-Dienstleistungen und IT-Dienste angeboten sowie Wissenstransfer vorangetrieben werden. Für die Umsetzung stellen Bund und Land Fördermittel in Höhe von 2,44 Millionen Euro zur Verfügung.
Erste Maßnahmen an der Technischen Hochschule Brandenburg
Teil der ersten Projektmonate an der Technischen Hochschule Brandenburg war die Durchführung einer Bedarfserhebung zum Forschungsdatenmanagement, adressiert an die Professor:innen und akademischen Mitarbeiter:innen der Hochschule. Das Ziel der Umfrage, die derzeit ausgewertet wird: die Bedarfe der Forschenden an der THB rund um das Thema Forschungsdaten zu ermitteln und ausgehend von den Ergebnissen entsprechende Informations- und Beratungsangebote zu entwickeln.
Die im Rahmen von „IN-FDM-BB“ umgesetzte Webseite „Forschungsdatenmanagement“ soll an der THB künftig als erste Anlaufstelle für Informationen rund um das Thema Forschungsdaten und Forschungsdatenmanagement sowie als Kontaktpunkt für individuelle Beratung dienen. Die Inhalte werden kontinuierlich aktualisiert.
Weitere Informationen
Mehr über die Landesinitiative Forschungsdatenmanagement Brandenburg („FDM-BB“) sowie das Ver-bundprojekt „IN-FDM-BB“ und seine Maßnahmen erfahren Interessierte hier: https://fdm-bb.de
Forschungsdatenmanagement an der THB – Information und Beratung:
https://bibliothek.th-brandenburg.de/forschungsdatenmanagement/