Finanzielle Unterstützung

Studierende haben bis auf wenige Ausnahmen keinen Anspruch auf ALG II (Arbeitslosengeld 2). Studentinnen können aber einen schwangerschaftsbedingten Mehrbedarf von aktuell 75,82 € monatlich für Medikamente und Lebensmittel (§ 21 Abs. 2 SGB II) geltend machen. Der Antrag kann ab der 13. Schwangerschaftswoche bei dem zuständigen Jobcenter gestellt werden.

Alleinerziehende, die sich alleine um die Erziehung ihrer minderjährigen Kinder kümmern, haben einen Anspruch auf den Mehrbedarf für Alleinerziehende (nach § 21 Abs. 3 II) Diese Leistungen werden zusätzlich zur Regelleistung erbracht.
Die Höhe des Mehrbedarfs für Alleinerziehende wird anhand der Anzahl der Kinder sowie deren Alter berechnet.

Die Bundesstiftung Mutter und Kind unterstützt Frauen in finanziellen Notlagen. Frauen können Unterstützung beantragen, die für Bekleidung, Einrichtung oder Kinderbetreuung genutzt werden können.

Erfüllen Sie folgende Voraussetzungen?

• eine bestehende Schwangerschaft
• eine persönliche finanzielle Notlage
• eine Beratung durch eine Schwangerschaftsberatungsstelle und dortiger Antrag auf Hilfe durch die Bundesstiftung vor der Entbindung
• Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt in Deutschland.

Nähere Informationen finden Sie hier.

Anspruch auf Mutterschutzlohn haben Sie, wenn Sie vor Beginn und nach Ende der Mutterschutzfristen wegen eines Beschäftigungsverbotes nicht arbeiten dürfen. Die Höhe des Mutterschutzlohnes berechnet sich aus dem durchschnittlichen Arbeitsentgelt der letzten drei abgerechneten Kalendermonate vor Eintritt der Schwangerschaft. Beginnt das Arbeitsverhältnis erst nach Eintritt der Schwangerschaft, ist das durchschnittliche Arbeitsentgelt aus dem Arbeitsentgelt der ersten drei Monate der Beschäftigung zu berechnen. Da der Mutterschutzlohn als normaler Lohn gilt, müssen Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden.
Der Antrag ist formlos unter Vorlage eines Attests bei Ihrem Arbeitgeber zu stellen.

Im Normalfall befinden sich werdende Mütter 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Entbindung im Mutterschutz. (Verlängerung auf 12 Wochen bei Früh- oder Mehrlingsgeburten und der Geburt eines behinderten Kindes).
Innerhalb dieser Schutzfrist müssen bzw. dürfen Mütter nicht arbeiten und bekommen nicht ihr eigentliches Gehalt, sondern Mutterschaftsgeld (festgeschrieben  § 19 des Mutterschutzgesetzes (MuSchG)).
Das Mutterschaftsgeld betrifft ausschließlich Frauen, die sich in einem Angestelltenverhältnis befinden und selbst sozialversichert sind. Mutterschaftsgeld wird durch einen Nachweis vom Gynäkologen bei dem Arbeitgeber und der Krankenversicherung beantragt.

Schwangere, die bei ihren Eltern oder Ehegatten familienversichert sind oder eine private Krankenversicherung haben, erhalten nur eine Einmalzahlung in Höhe von 210 €. Sie werden aber genauso freigestellt, wie gesetzlich Versicherte. Bei einer selbstständigen Erwerbstätigkeit haben Schwangere nur, wenn sie freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse mit Anspruch auf Krankengeld versichert sind.

Für das Kind
Kindergeld steht in Deutschland jedem zu, der das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, in Ausbildung ist, keine Berufsausbildung abgeschlossen hat und keiner "anspruchsschädlichen Erwerbstätigkeit" nachgeht .

Für die eigene Person
Menschen, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, haben auch einen eigenen Anspruch auf Kindergeld. Voraussetzung ist, dass die unter 25 Jährigen nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten und/oder sich in der Erstausbildung befinden. Das Einkommen und Vermögen der Eltern spielt für den Anspruch auf Kindergeld keine Rolle.

Sofern sich das Einkommen von Eltern in bestimmten Grenzen bewegt, kann für jedes Kind das Kindergeld beantragt wird, zusätzlich ein Kinderzuschlag beantragt werden. Eltern müssen gemeinsam mindestens 900 € monatlich einnehmen, Alleinerziehende 600 €. Dazu gehören jegliche Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit, BAföG, Stipendien, Unterhaltszahlungen, Wohngeld etc.

Der Wert aus Einkommen + Wohngeld und Kinderzuschlag darf den Hartz IV – Betrag nicht übersteigen, um einen Kinderzuschlag zu erhalten.

Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung und soll den Verdienstausfall während des ersten Jahres nach der Geburt des Kindes auffangen. Elterngeld entspricht 65 bis 100 % des durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten zwölf Monate vor der Geburt. Der Wert befindet sich in bestimmten Grenzen und muss mindestens 300 € und maximal 1800 € betragen. Das heißt, dass auch Eltern, die vor der Geburt eines Kinder gar keinen oder nur einen geringfügigen Job hatten, Anspruch auf Elterngeld haben. Elterngeld wird bis zu 14 Monate nach der Geburt des Kindes gewährt. Eltern müssen sich die Zeit aufteilen, aber jeder Elternteil muss mindestens zwei Monate der Zeit nutzen und ein Elternteil muss Einkommenseinbußen nachweisen, damit die 14 Monate komplett genutzt werden können. Die Betreuungszeiten können sich auch überschneiden, sodass beide Elternteile auch gleichzeitig sieben Monate Elterngeld beziehen können. Alleinerziehende  können die 14 Monate alleine in Anspruch nehmen.

Beispiel für Studierende: Wenn beide Elternteile studieren und nur einer einen Job (auch Minijob) während der Elternzeit hat, können beide Elterngeld beantragen. Wenn beide Elternteile studieren und keiner von beiden einen Arbeitsvertrag hat, kann nur eines der beiden Elternteile Elterngeld bekommen.

Kinderbetreuungskosten werden je nach Bundesland unterschiedlich subventioniert. Meistens wird dabei das Einkommen der Eltern dafür zugrunde gelegt.

Sonderregelungen bei BAföG mit Kind
Wenn das Studium mit BAföG finanziert wird, können pro Elternteil 605 € pro Kind zusätzlich zu den üblichen 450 € Einkommen monatlich anrechnungsfrei dazuverdient werden. Zudem erhalten Eltern für jedes leibliche oder adoptierte Kind unter 14 Jahren, das in Ihrem Haushalt lebt, 150 € Kinderbetreuungszuschlag zusätzlich. Dies gilt auch für Auslandssemester mit Kind und den Auslands-BAföG Anspruch.

Normalerweise haben Studierende keinen Wohngeldanspruch. Falls es sich allerdings um eine Wohngemeinschaft handelt, wo der Partner/ die Partnerin kein BAföG erhält, weil er oder sie nicht studiert oder die BAföG Vorraussetzungen nicht (mehr) erfüllt, dann kann Wohngeld für den gesamten Haushalt gewährt werden. Das bedeutet, dass studierende Eltern sowohl BAföG als auch Wohngeld beziehen dürfen. Das Wohngeld wird dann durch die Anzahl der Haushaltsangehörigen, das Haushaltseinkommen, die tatsächliche Miete und eine festgelegte Miethöchstgrenze abhängig vom Bundesland berechnet.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Stipendien zu erhalten. Darunter fällt zum Beispiel das Deutschlandstipendium oder das Aufstiegsstipendium für Studierende mit Berufserfahrung. Weitere Informationen zu Stipendien finden Sie hier. 

Seit 2013 vergibt MAWISTA jedes Jahr ein Stipendium für Studierende, die ein Auslandsstudium mit Kind anstreben. Im Rahmen der Förderung erhält der/die Gewinner*in eine Einmalzahlung in Höhe von 3.000,- EUR. Voraussetzungen hierfür sind ein Studium, welches zeitgleich mit Erziehungsaufgaben eines Kindes absolviert wird, die finanzielle Notwendigkeit und die Motivation für genau dieses Stipendium.

Hier finden Sie weitere Informationen zum aktuellen Stipendienprogramm von MAWISTA.

Die Landesstiftung unterstützt Familien mit mindestens einem Kind oder einem pflegebedürftigen Angehörigen, die ihren Wohnsitz im Land Brandenburg haben und in eine Notsituation geraten sind.

Die Notsituation kann zum Beispiel eingetreten sein durch:

• Unfall oder Tod eines Familienmitgliedes
• lange, schwere Krankheit
• länger andauernde Arbeitslosigkeit
• drohende Obdachlosigkeit
• starke finanzielle Belastung durch Schulden
• Ehescheidung oder Trennung

Die Landesstiftung verdeutlicht, wie wichtig es sei, sich frühzeitig an diese zu wenden und dass das Unglück nicht als persönliches Versagen zu werten sei.
Sie müssen es nicht alleine schaffen! Wenden Sie sich frühzeitig an die Landesstiftung und haben Sie keine Scheu, sich helfen zu lassen.